The Future of: Logistics

Logistik Netto Null.

veröffentlicht am 16. November 2023

Die Logistik-Branche boomt. Nahezu jede Lieferkette ist heute global, der Onlinehandel befindet sich weiter im Wachstum – jene Prozesse, die von Konsumenten unbemerkt im Hintergrund ablaufen, treten nun räumlich manifestiert auf: in Form großer Logistik-Zentren, zumeist Hallen, die an den Stadträndern, in Vororten oder an strategischen Standorten in der Peripherie liegen.

Während die Immobilienwirtschaft global 39% der CO2-Emissionen und 36% des Energiebedarfs verantwortet, verursacht der Transport 23% der Emissionen und verbraucht 28% der Energie.

Verbesserungen in der Logistik als Querschnitt aus Bau und Transport haben maximalen Impact auf die beiden großen Treiber im Bereich Energie und CO2.

Status Quo | Foto: adobeStock

Fußballfelder

Bodenverbrauch in Österreich, pro Jahr (2022)

Logistik = Bodenverbrauch (?)

Der Status Quo:

maximal versiegelt.

Status Quo | Foto: adobeStock

Logistikimmobilien stehen vor der großen Herausforderung eines wachsenden Energiebedarfs für Heizung und Kühlung. Gleichzeitig ist der Anspruch maximale räumliche Flexibilität und Skalierbarkeit – bei gleichzeitig minimalen Kosten. Bestehende Systeme sind auf zweiteres optimiert, bieten aber keine Lösung für energetische Herausforderungen.

Hinzu kommt der enorme Flächenverbrauch aufgrund der horizontalen Ausrichtung aller Logistik-Prozesse.

Innovationen in der Logistikbranche finden sich derzeit hauptsächlich im Bereich Handling und Operations. So läuft derzeit etwa ein Test im Hamburger Hafen, Paletten mit Drohnen zu befördern.

Auf Ebene der Immobilien werden Dächer und Fassaden begrünt und alternative Aufbauten für mehr Energieeffizienz verwendet – alles Maßnahmen, die punktuell Verbesserungen erwirken, wichtige Faktoren wie Bodenverbrauch und Versiegelung jedoch nur minimal beeinflussen.

Eine ganzheitliche Betrachtung der Faktoren Immobilie, Handling und Operations findet derzeit nicht statt.

Seit Beginn der Industrialisierung sind Produktion und Logistik stets in der Horizontalen weiterentwickelt worden. Alle Systeme – von der Halle bis zum Regal – sind darauf ausgelegt und optimiert.
Ist dies heute noch zeitgemäß und wie könnten Alternativen aussehen? Kann Logistik etwa auch vertikal optimal organisiert werden? – Und wenn nicht: Wie müssten horizontale Anlagen entwickelt werden, um Boden- und Ressourcenverbrauch minimal zu halten?

Die Zukunft?

Logistik Netto Null
– ohne Emissionen, Ressourcen- und Bodenverbrauch.

Wie soll das gehen?

Wir müssen Logistik neu denken und tradierte Muster aufbrechen. Neben einer Revolution im Neubau von Logistikimmobilien brauchen wir Konzepte, bestehende Anlagen besser zu nutzen und zu optimieren.

Denkbar sind Maßnahmen an Fassaden, Entsiegelung dort, wo es möglich ist und eine energetische Verbesserung von Bestandsimmobilien.

Denn eines ist sicher: Logistikimmobilien sind keine Modeerscheinung, die in ein paar Jahren niemand mehr benötigt. Die Revolution im Handel sorgt dafür, dass Hubs und Verteilerzentren künftig gefragter denn je sind – und wir deshalb dringend Lösungen entwickeln müssen.

Martin Puller, Geschäftsführer indigo.

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Martin Puller

CEO | Commercial Services

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