CSRD in der Immobilienwirtschaft: Keine Strafe, sondern eine Chance.

Zusammen mit ESG-Kriterien und der EU-Taxonomie-Verordnung ist ein weiterer Begriff im Alltag der Immobilienwirtschaft angelangt: Die CSRD. Wir zeigen, welche Chancen sich aus der Transparenz-Verpflichtung ergeben und wie sich so nachhaltig Wettbewerbsvorteile erzielen lassen.

von Martin Puller

1. August 2023

Verordnete Transparenz: Die Corporate Sustainability Reporting Directive

Die Corporate Sustainability Reporting Directive ist die EU-Verordnung zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen. Sie ist damit die logische Konsequenz aus den Bemühungen um Fortschritte und Transparenz hinsichtlich ESG. Konkret werden Unternehmen verpflichtet, nichtmonetäre Bemühungen und Maßnahmen zur Nachhaltigkeit offen zu legen. Sie basiert auf der 2014 erlassenen Non-Financial Reporting Directive (NFRD) – und erweitert diese deutlich.

Das Wesentliche: Wie Jahresabschlüsse unterliegen Angaben im Reporting einem standardisierten Schema. Diese Angaben werden begutachtet und geprüft, bei Vergehen drohen Sanktionen. Erst dadurch wird jedoch eine Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen gewährleistet.

Transparenz auf allen Ebenen.

CSRD im Kontext von Immobilien

Die Bedeutung der CSRD im Kontext von Immobilien kann gar nicht überschätzt werden. Neben bekannten Zertifizierungen auf Objektebene – wie etwa DGNB, ÖGNI, BREEAM – wird die CSRD Transparenz auf Unternehmens- und Konzernebene schaffen, die für Bewertung, Finanzierung und Refinanzierung maßgeblich sein wird.

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CSRD!

CSRD und ESG – der Unterschied?

Die CSRD schafft als Verordnung jene Verbindlichkeit, die ESG als Prinzip verkörpert. dabei geht es darum, Bemühungen aus ESG als Haltung und Strategie transparent, nachvollziehbar und vergleichbar zu machen.

Wen betrifft die CSRD ab wann?

Von der NFRD waren bislang nur Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter:innen betroffen. Die CSRD weitet die Berichtspflicht aus. So müssen künftig alle Unternehmen (inklusive Tochtergesellschaften) ihre Nachhaltigkeitsberichte offenlegen, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen:

  • Bilanzsumme von mehr als 20 Mio. EUR
  • Umsätze über 20 Mio. EUR
  • mehr als 250 Mitarbeiter:innen

Unter Umständen können auch KMUs betroffen sein, sofern diese kapitalmarktorientiert sind.

Die Implementierung der CSRD läuft gestaffelt ab:

Mit 1. Jänner 2024 für alle, die bsiher auch die zur Offenlegung gemäß NFRD verpflichtet waren.

Mit 1. Jänner 2025 für kleine, nichtkomplexe Kreditinstitute und Versicherungen.

Mit 1. Jänner 2026 für alle Unternehmen, die 2 von 3 dieser Kriterien erfüllen:

 

  • mehr als 10 Mitarbeiter:innen
  • mehr als 700T EUR Umatzerlöse
  • mehr als 350T EUR Bilanzsumme

Detaillierte Informationen, wer wann betroffen ist und welche Befreiungen es gibt, finden Sie in unserem kostenlosen Whitepaper!

„Die CSRD ist keine Strafe, sondern eine Chance!“

Martin Puller | CEO indigo.

Die CSRD schafft Wettbewerbsvorteile.

1. Verbesserung der Leistung und des Images

Speziell Immobilienunternehmen können sich durch die CSRD Wettbewerbsvorteile gegenüber dem Mitbewerb verschaffen. Neben Gesamtenergieeffizienz, CO2-Emissionen und Ressourcenverbrauch zählen auch soziale Verantwortung und Praktiken der Unternehmensführung. 

2. Positionierung und Branding

Die CSRD schafft Transparenz und Vergleichbarkeit. Kund:innen und Konsument:innen können so leichter überprüfen, ob Versprechen ernst genommen und eingehalten wurden. Hier geht es letztlich um ein Grundvertrauen von Kund:innen in die eigene Marke, das unter keinen Umständen enttäuscht werden darf.

3. Kapitalakquise und Finanzierung

Auch im Bereich der Finanzierung ist ESG angekommen. Kreditinstitute legen immer mehr wert auf nachhaltige Investitionen, die mit dem geliehenen Geld finanziert werden. Denn auch sie unterliegen der Berichtspflicht durch die CSRD und müssen dadurch zeigen, dass sie nachhaltig orientiert wirtschaften.

4. Risikominderung und Zukunftssicherheit

Der wohl wichtigste Punkt von allen: Weniger Risiko – und mehr Sicherheit. Unternehmen, die sich frühzeitig mit den Risiken auseinandersetzen können diese besser managen und Vorkehrungen treffen. Investitionen, die heute nicht nachhaltig getätigt werden, unterliegen dem Risiko, morgen wertlos zu sein. Unternehmen, die eine nachhaltig orientierte Geschäftsstrategie verfolgen, können erfolgreich auf geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen und Erwartungen von Kund:innen reagieren und sich so langfristig erfolgreich am Markt positioneren.

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Martin Puller, Geschäftsführer indigo.

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